Am 22. Mai 2025 fand im Gebäude der Sozialen Dienste der erste Demenz-Screening-Tag statt, denn Früherkennung ist wichtig und bedeutet Gewissheit. Dazu haben „digiDEM Bayern“, das Digitale Demenzregister Bayern aus Erlangen, gemeinsam mit Marina Schacherbauer (Pflegedienstleiterin des ambulanten Pflegedienstes, BRK Soziale Dienste) und Uschi Jetzlsperger (Fachstelle für pflegende Angehörige, BRK Soziale Dienste) eingeladen. Von 11 bis 17 Uhr konnten Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren aus Altötting und Umgebung ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mithilfe eines wissenschaftlichen Kurztestes überprüfen lassen.
Das BRK ist bei Fragen zu Demenz ein sehr guter Ansprechpartner im Landkreis, das bestätigt Christian Fendt, Kreisgeschäftsführer des BRK Altötting: „Wir sind im Landkreis die größte Wohlfahrtsorganisation und von dem her passt es sehr gut, dass wir die Möglichkeit haben, mit digiDEM Bayern zusammen einen Screening-Tag zu veranstalten, der auch sicher nicht der Letzte sein wird. Natürlich ist Demenz von Interesse für die Bevölkerung und dem muss man Raum und Platz bieten. Das Thema um die eigene Gesundheit und Gesundheitsvorsorge mit Fragen dazu, was man tun kann, wo braucht man Hilfe von Dritten usw. , wird immer wichtiger. Die Bevölkerung altert und insofern müssen Themen wie dieses Aufmerksamkeit bekommen. Da führt kein Weg daran vorbei. Ob es um unsere ambulante Pflege oder unsere stationären Einrichtungen geht, Demenz beschäftigt unsere Mitarbeitenden täglich.“
Reinhard Pillris, stellv. Kreisgeschäftsführer und Referent der Seniorenhäuser, freute sich über die hohe Nachfrage bei der ersten Durchführung des Projektes: „Das Thema Demenz ist nach wie vor für viele Menschen ein Tabu-Thema, daher ist es sehr spannend zu sehen, wieviel Nachfrage wir an diesem Tag hatten. Dass das Thema eine gewisse Scheu mit sich bringt, ist verständlich. Man fragt sich: möchte ich ein Ergebnis oder eine Auswertung zu meinem Gesundheitszustand haben, möchte ich mich damit konfrontieren? Doch man sieht, dass die Menschen Klarheit wollen über ihren Gesundheitszustand und diesen wichtigen Schritt wagen.“
Gisela Kriegl, zertifizierte Wohnberaterin und Mitarbeiterin bei den Sozialen Diensten, hat an diesem ersten Screening-Tag intensiv mitgewirkt und bestätigt das hohe Interesse der Bevölkerung: „Der Screening-Tag war am ersten Tag der Ausschreibung ausgebucht und das hat bei uns schon ein großes Erstaunen ausgelöst. Wir hatten die Sorge, dass Anmeldungen eher zögerlich an uns geschickt werden. Doch das Gegenteil war der Fall. Wir durften an diesem Tag 55 angemeldete Besucher bei uns begrüßen. Mehr Kapazitäten hatten wir bei der ersten Durchführung leider nicht.“ Im Bereich der Sozialen Dienste des BRK-Kreisverbandes Altötting spielt das Thema Demenz vor allem bei den Mitarbeitenden der Haushaltshilfe eine tragende Rolle, weshalb auch hier explizit Fortbildungen angeboten werden. „Unsere Haushaltshilfen haben eine direkte Verbindung zu unseren Kunden und merken oft als erstes, ob sich Gedächtnisschwächen abzeichnen“, so Gisela Kriegl.
Für das Jahr 2026 sind weitere Veranstaltungen wie diese bereits in Planung. Auf eine hohe Nachfrage bereiten sich „digiDem Bayern“ und das BRK Altötting vor.